Wohnen und arbeiten

Die Biennale Venedig stand im vergangenen Jahr (2021!) unter dem Motto „How will we live together?“ Nach 2 Tagen dort hatte ich den Eindruck, es gibt nichts anderes mehr als in der einen oder anderen Weise ein gemeinsames Wohnen. Viele praktisch verwirklichte Projekte gibt es bereits – dem gegenüber steht jedoch auch die Vereinzelung der Menschen. Letzteres muss nicht Einsamkeit bedeuten, sondern eben nur „Vereinzelung“. Individualität und Individuation.

Aus meinem eigenen Leben weiß ich, wie viel Kostbarkeit im Alleine sein liegt. Vieles, was ich gelernt habe, habe ich in der Stille gelernt. Dort konnte das Eigene ungestört reifen und sich immer wieder reflektieren im Kontakt und der Beziehung mit Anderen.

So, dies war nun mein Plädoyer für das Alleine leben.

Und parallel dazu liebe ich den Austausch mit Anderen, die mehr oder weniger tiefen Gespräche und Begegnungen, die flüchtigen und die andauernden (Freundschaften) und das Geborgenheitsgefühl in einer Gemeinschaft jenseits von Liebe und Anerkennung zu „brauchen“. Einfach miteinander sein. Nicht ununterbrochen – denn wie gesagt, der Wert des Alleinseins ist hoch – aber immer wieder einmal. Wie in einer herzlichen Nachbarschaft: Zusammenstehen, aufeinander schauen, mitkriegen wenn jemand krank ist und Unterstützung braucht, manchmal bäckt jemand einen Kuchen, ladet zum Essen ein, hat Früchte aus dem Garten zu verschenken, … – all diese Äußerlichkeiten eben.

Vor allem aber ist mir die innere Verbundenheit wichtig, die in einer ähnlichen Wertehaltung / Weltanschauung / Spiritualität liegt, so dass ein bereichernder Austausch überhaupt möglich ist. Das ist die Basis und der Boden, auf dem alles Andere wachsen kann und den möchte ich nun genauer beschreiben:

Im engeren / näheren Zusammensein mit anderen Menschen ist mir wichtig:

  • Selbstreflexion – immer wieder bereit sein, sich selbst in Frage zu stellen
  • Klarer Kopf im Umgang mit Politik, Umwelt und Wissenschaft. Und wenn da diffuse Ängste sind, diese genauer anschauen und hinterfragen. Im Angesicht von Krieg und Krankheiten und Impfung sollten keine tragischen Szenarien entwickelt werden, sondern nur die Tatsachen gesehen, ohne „stories“ drum herum.
    https://www.maria-stachel.at/2021/12/02/gesellschaftliche-situation-impfen/
  • Nimm wahr, was in der Welt geschieht, informiere dich – und bleib im inneren Frieden – selbst im Angesicht eines möglichen 3. Weltkrieges. Diese Selbstverantwortlichkeit in jedem Moment ist mir wichtig. Wir haben in jedem Augenblick eine Fülle von Möglichkeiten und es liegt immer nur an uns, welcher wir unsere Aufmerksamkeit schenken.
    https://www.maria-stachel.at/2022/03/03/der-aeussere-und-der-innere-krieg/
  • Offenes Herz für Flüchtlinge, Menschen mit Beeinträchtigungen, …
    Es gibt keine wirkliche Trennung in „hier ich und dort die Anderen“ (alles ist nur vorgestellt / nur ein Gedanke). Wir sitzen alle im selben Boot dieser Erde. Dass ich in Österreich geboren bin und die Möglichkeiten hatte, mir „was zu schaffen“, heißt nicht, dass ich besser bin. Und nein, es muss überhaupt nichts geteilt werden, aber mit Menschen, die sich davor fürchten, dass ihnen „Ausländer“ was wegnehmen, hab ich nicht sehr viel gemeinsam.
  • Eine ähnliche „spirituelle“ Haltung wär gut: Gott ist keine Instanz außerhalb, sondern eine innen drinnen. Und er ist auch kein „Herr“. Die christlichen und islamischen Mysiker und die Nondualisten beschreiben das alles so schön in ihren Werken. Grad kürzlich habe ich von Rupert Spira gehört: The powerful Wisdom of the Christian Mystics (https://www.youtube.com/watch?v=dW6WZGKF5Mc)
  • Vielleicht gibt es sogar die Lust auf ein gemeinsames Projekt, wie zB ein wie Kunst- und Kulturcafe betreiben, oder etwas anderes.
  • Mit den Menschen, mit denen ich alt werde hätte ich gerne in so manchen Lebensbereichen einen konstruktiven, bereichernden Austausch. Diese Menschen sollten bereit sein, unsere nachbarschaftliche Beziehung durch Achtsamkeit und Respekt vorm (bei aller Übereinstimmung immer noch vorhandenen) Anderssein zu pflegen, so dass im Laufe der Jahre eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft entstehen kann.

Und das heißt alles nicht, dass du darin perfekt sein musst – ich bin das auch nicht. Das heißt nur, ein wenig offen sein für all diese Möglichkeiten und sie in Betracht ziehen. Die klare Absicht ist wichtig. Wieder und wieder. Wir sind alle auf dem Weg

Wie soll das nun konkret im Außen aussehen?

  • In einer Eigentumswohnung / Eigenheim / Reihenhaus
  • Garten und Terrasse
  • Natur/Wald und Lebensmittelgeschäft in fußläufiger Nähe
  • Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel
  • Wo? In Graz – Gebiet zwischen Ragnitz/St.Peter/Waltendorf und Hausmannsstätten, oder auf meinem Grundstück in Graz-Andritz

Wer Lust hat, dabei zu sein, schreibt mir: maria.stachel@gmx.at