Bibliodrama

Im Bibliodrama schlüpfen wir in eine Rolle aus einer Bibelstelle und sehen uns den zT. 4000 Jahre alten Text aus diesem Blickwinkel an. Meist bemerken wir, wie aktuell der Text ist und welch engen Bezug er zu unserem Alltag hat. Wir diskutieren den Text nicht, sondern erleben ihn – hautnah, mit Leib und Seele. Wir machen eine  E r f a h r u n g   mit dem Text!

Das bibliodramatische Spiel ist Meditation. Wir spielen mit wenigen Worten oder sogar ohne, achten auf das, was aus der eigenen Tiefe an Handlungsimpulen aufsteigen will und ob und wie wir kommunizieren mit Anderen auf der Bühne.

Das Bibliodrama setzt sich im Wesentlichen aus drei Teilen zusammen:

  1. den Körperübungen, die der Einstimmung auf den Text dienen,
  2. dem eigentlichen Spiel (das sehr vielfältig sein kann, oft schweigend)
  3. und der Nachbesprechung, in der die gemachten Erfahrungen zur Sprache gebracht werden.

Die Grundlage bildet immer ein Bibeltext.

B e i s p i e l e:

Oft passieren auch Dinge, die nicht im Text stehen. So zB habe ich einmal erlebt, wie am Ende eines Spieles plötzlich der Esau den Jakob segnet. Der, dem alles genommen wurde, segnet den, der ihm alles nahm? – Soo viel Vergebung!

Ein anderes Mal ging es im Bibliodrama um jene Textstelle aus der Bibel, wo Jesus schon gestorben war und die Jünger draußen am See nichts gefischt hatten. Die Teilnehmer/innen setzten sich alle auf ein großes blaues Tuch (See), drehten das Licht ab und saßen schweigend da (im Boot am See). Eine spielte Jesus, der am Ufer stand. Es war so still im Raum, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören – die Stille der Nacht am See. Alle schwiegen, es war völlig unklar, wie es für die Jünger weitergehen soll ohne Jesus. Fisch biss auch keiner an.
Nach langen Minuten des Schweigens drehte jemand das Licht an – das Spiel war zu Ende. Bei der Nachbesprechung sagte die Teilnehmerin, die Jesus gespielt hat. „Warum sehen die mich nicht, ich bin doch eh da?“ („Ich bin bei euch alle Tage….“)

Um diese Erfahrung geht es im Bibliodrama. Sie ist allerdings nicht machbar, sondern ein Geschenk, eine Gnade. Wir können uns nur mit dem Herzen dafür öffnen, bereit sein. Bereit sein auch für Überraschungen, Unvorhergesehenes, Unbekanntes, … Wir setzen den Bibeltext nicht auf einen hohen, unberührbaren Thron, sondern holen ihn herab in unsere alltägliche Gegenwart. Und lassen uns verwandeln – oder auch nicht. Was immer auch geschehen mag, es ist willkommen. Es gibt kein richtig oder falsch.

Halbjahres – oder Jahresgruppen:

Sie treffen sich einmal im Monat. Eine regelmäßige Gruppe ermöglicht im Laufe der Zeit mehr Offenheit als eine Einzelveranstaltung. Die Vertrautheit in der Gruppe steigt von Mal zu Mal, die Freiheit im Spiel wird größer, Lachen und Weinen werden selbstverständlicher, die Angst, berührt zu werden in der Seele schwindet, Sicherheit und Geborgenheit der Gruppe lassen den Einzelnen sich weit hinaus lehnen,….
Lass dich berühren von der heilenden Kraft der Texte – so dass sie sich in dir verinnerlichen und durch dich hindurchstrahlen in deinem Alltagsleben!

Meine Angebote

Seit 2001 leite ich Bibliodramagruppen.

Bibliodrama Abende
für Pfarren und andere Interessierte – auf Anfrage

Halbjahresgruppen
a) von September bis Jänner 
b) von März bis Juni

Fortbildungstage
Für Diözesen, Frauen – und Männergruppen, Religionspädagogische Institute, …
auf Anfrage

Anmeldung unter:
maria.stachel@gmx.at
0664 / 9604200
oder beim jeweiligen Veranstalter

Europäisches Bibliodrama Netzwerk http://www.bibliodrama-ebn.eu
Gesellschaft für Bibliodrama https://www.bibliodrama-gesellschaft.de/home/